Manchmal ist es schwierig, Entscheidungen zu treffen - vor allem, wenn es um ein Thema geht, über das wir nicht gerne sprechen: unseren Darm.

In unserer schnelllebigen modernen Welt, geprägt von industriell verarbeiteten Lebensmitteln, stressigen Alltagssituationen und einer Vielzahl von schädlichen Umwelteinflüssen, ist es keine Seltenheit, dass unser Darmmikrobiom (Darmflora), aus dem Gleichgewicht gerät. Dieses Ungleichgewicht, auch als Dysbiose bekannt, bedeutet, dass wichtige und gesundheitsfördernde Darmbakterien stark reduziert sind, während pathogene Keime die Überhand gewinnen.

Besteht eine Dysbiose über längere Zeit hinweg, kann das zu einer ganzen Reihe von Beschwerden führen. Verdauungsprobleme wie Verstopfung, Durchfall, Blähungen und Bauchschmerzen sind nur der Anfang, denn es ist nicht nur der Magen-Darm-Trakt, der betroffen ist. Auch hartnäckige Hautprobleme wie Akne, Rosazea, Neurodermitis oder Schuppenflechte können auf eine gestörtes Darmmikrobiom hindeuten. Dazu kommen noch ständige Müdigkeit, Migräne, Lebensmittelunverträglichkeiten, Schilddrüsenbeschwerden, das Prämenstruelle Syndrom (PMS) und sogar Depressionen, ein schwaches Immunsystem, Allergien und Autoimmunerkrankungen. Wenn du dich mit einem oder mehreren dieser Symptome identifizieren kannst, ist es Zeit, etwas dagegen zu tun.

Eine eingehende Stuhluntersuchung ist besonders bei

• anhaltenden Verdauungsbeschwerden
  
• unklare Unterbauchbeschwerden
• unspezifische Darmbeschwerden (Blähungen, Völlegefühl, Durchfall, Verstopfung, Erbrechen, Reflux)
• Reizdarmsyndrom
• Leaky-Gut-Syndrom
• CED (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa)
• sehr stark riechender Stuhl
• unerklärliche Gewichtsabnahme, Gewichtszunahme
• Hautveränderungen
• Häufige Blasenentzündungen
• geschwächtes Immunsystem / erhöhte Infektanfälligkeit
• Histaminose
• Rheumatoide Arthritis
• Multiple Sklerose
• Schlafstörungen
• Verdacht auf Parasiten oder Wurmbefall
• Überwachung von Darmerkrankungen: Wenn du bereits an einer chronischen Darmerkrankung wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa leidest, kann eine regelmäßige Stuhluntersuchung helfen, den Verlauf der Erkrankung zu überwachen und den Erfolg der Behandlung zu beurteilen.

sinnvoll und ist der Grundstein für einen langfristigen, natürlichen Darmaufbau.

Viele Ärzte beschränken sich bei ihrer Stuhlanalyse darauf, nach Blut im Stuhl,

nach Durchfallerregern und Parasiten zu suchen – und das ist auch völlig in Ordnung.

Diese Parameter sind sehr hilfreich, um bestimmte Erkrankungen festzustellen.

Aber wenn es um die oben genannten Krankheiten geht, sind sie nicht wirklich aussagekräftig.

Die mikrobiellen Stuhlanalyse ist zwar eine Untersuchungsmethode, die noch relativ neu ist, aber sie hat bereits jetzt das Potenzial, unser Verständnis von Gesundheit und Krankheit zu revolutionieren. Dank ihr können wir Zusammenhänge zwischen unserer Darmflora und verschiedenen Erkrankungen besser verstehen und maßgeschneiderte Therapieansätze entwickeln.

Hier noch ein wertvoller Tipp: Neben der Analyse der allgemeinen Darmflora-Zusammensetzung (Darmflora-Status) gibt es zwei besonders wichtige Bakterien, auf die es sich zu achten lohnt - Faecalibacterium prausnitzii und Akkermansia muciniphila. Diese beiden Keime spielen eine entscheidende Rolle beim Schutz der Darmschleimhaut und sind leider oft bei einer geschwächten Darmbarriere (wie z.B. bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen und Leaky Gut) nicht ausreichend vorhanden. 

Wichtig: Bitte beachte, dass eine mikrobielle Stuhluntersuchung nicht mit einer Darmspiegelung gleichzusetzen ist. Eine Darmspiegelung ermöglicht keine Rückschlüsse auf die individuelle Zusammensetzung deiner Darmflora. Um genaue Informationen über deine Darmflora zu erhalten, ist eine mikrobielle Stuhluntersuchung unerlässlich.

Darmtherapie - das Fundament für deine Darmgesundheit

Die Darmtherapie ist ein wichtiger Bestandteil für die Erhaltung der Darmgesundheit. Sie zielt darauf ab, die Darmflora wieder ins Gleichgewicht zu bringen und somit die Darmgesundheit zu verbessern. Dabei kommen verschiedene Maßnahmen zum Einsatz, wie beispielsweise eine Ernährungsumstellung, die Einnahme von probiotischen Präparaten oder die Vermeidung von bestimmten Lebensmitteln, die die Darmflora negativ beeinflussen können.

Eine ausgewogene Ernährung mit viel Ballaststoffen, Obst und Gemüse ist besonders wichtig für eine gesunde Darmflora. Ballaststoffe dienen als Nahrung für die guten Bakterien im Darm und fördern somit ihr Wachstum. Zudem sollten fermentierte Lebensmittel wie Joghurt, Sauerkraut oder Kefir regelmäßig auf dem Speiseplan stehen, da sie probiotische Bakterien enthalten, die die Darmflora unterstützen.

Auch Stress kann sich negativ auf die Darmgesundheit auswirken. Daher ist es wichtig, Stress abzubauen und Entspannungstechniken in den Alltag zu integrieren.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Darmtherapie individuell auf den jeweiligen Menschen abgestimmt sein sollte. Jeder Mensch hat eine einzigartige Darmflora und unterschiedliche Bedürfnisse.